Terzine

Terzine
Ter|zi|ne 〈f. 19; Metrikital. Strophenform aus drei elfsilbigen jambischen Zeilen, von denen sich die 1. u. 3. reimen u. die 2. Zeile jeweils mit der 1. u. 3. Zeile der folgenden Strophe [<ital. terzina „dreizeiliger Vers“; zu terzo „dritter“ <lat. tertius „der dritte“]

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Terzine
 
[italienisch terzina, zu terzo, lateinisch tertius »der Dritte«] die, -/-n, dreizeilige italienische Strophenform mit durchlaufender Reimverkettung (äußerer Kettenreim) nach dem Schema aba/bcb/cdc/ded/... und einem abschließenden Vers, der den Mittelreim der letzten Strophe aufgreift. Der Vers der italienischen Terzine ist der Endecasillabo, die französischen Nachbildungen verwenden den Vers commun, die (neueren) deutschen Nachbildungen fünfhebige jambische Verse. - Die Terzine wurde von Dante Alighieri für seine »Divina Commedia« entwickelt. Sie begegnet im 14. Jahrhundert u. a. bei F. Petrarca und G. Boccaccio. Seit dem 15. Jahrhundert ist sie das Versmaß der bukolischen Dichtung, der Epistel, der Heroide, auch der Satire. Im 19. Jahrhundert findet sie sich u. a. bei G. Leopardi, G. Carducci und G. Pascoli. In der englischen, französischen und deutschen Dichtung wurde die Strophe bereits im 16. Jahrhundert vereinzelt nachgebildet, größerer Beliebtheit erfreute sie sich erst in der Romantik (P. B. Shelley, A. W. Schlegel, F. Rückert); später u. a. auch bei S. George und H. von Hofmannsthal.
 

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Ter|zi|ne, die; -, -n [ital. terzina, zu: terzo, ↑Terzett] (Dichtk.): Strophe aus drei elfsilbigen jambischen Versen, von denen sich der erste u. dritte reimen, während sich der zweite mit dem ersten u. dritten der folgenden Strophe reimt.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Terzine — Ter|zi|ne, die; , n <italienisch> (Strophe von drei Versen) …   Die deutsche Rechtschreibung

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